Tipps und Tricks

An dieser Stelle findet ihr gesammelte Tipps und Tricks für Zahnspangengeplagte. Diese Seite befindet sich noch im Aufbau und wird nach und nach vervollständigt bzw. laufend ergänzt.

B - Belege und Rechnungen für sämtliche Gesundheitskosten pro Jahr sammeln und aufheben. Gilt nicht nur für die Zahnspange, sondern auch für Brillen, Medikamente usw. Die Belege werden für die Steuererklärung benötigt (siehe "S - Steuererklärung")

D - Dentalwachs: Siehe Wachs unter "W"

E - Elektrische Zahnbürste: Man kann auch mit einer Zahnspange eine elektrische Zahnbürste benutzen, allerdings muss man schon vorsichtig sein - je nach Stärke und "Wucht" der Zahnbürste. Am besten erst an der Seite der Zähne ausprobieren, wo keine Brackets angebracht sind. Allerdings kommt man mit der elektrischen Zahnbürste nicht gut genug zwischen die Brackets. Dies ist jedenfalls meine Erfahrung mit meiner "günstigen" Zahnbürste von einem Drogeriemarkt. In den Kommentaren auf dieser Seite wurde darauf hingewiesen, dass es mit einem anderen Modell wohl aber gut klappen kann. Einfach ausprobieren.

E - Essen in den ersten Tagen und nach den Bogenwechseln: Gerade, wenn die Zähne sich noch an die neue Situatin gewöhnen müssen und unter Spannungsschmerzen stehen, kann man bei den Mahlzeiten auf "weiche" Gerichte ausweichen, beispielsweise Suppen, Kartoffelbrei mit Sauce, Fruchtquark zum Früchstück, weiche Nudeln mit Sauce, Weißbrot mit weicher Rinde (oder Rinde abschneiden).

M - Mundspülung:  Gerade weil man mit Zahnspangen eine aufwändigere Zahnpflege betreiben muss, empfiehlt es sich, 1x täglich eine Mundspülung zu benutzen. Sie ersetzt aber nicht das ausführliche Zähneputzen!

Q - Quartalsrechnung: Selbstzahler (also die Zahnspangenträger, wo die Krankenkasse keine Kosten übernimmt), erhalten in der Regel quartalsweise - also vierteljährlich - Rechnungen von ihrem Kieferorthopäden. Manche Praxen treten die Rechnungslegung auch an eine Abrechnungsfirma ab, meist ist dies dann die Health AG. Es empfiehlt sich, die aufgeführten Positionen genau mit dem Kostenvoranschlag und auch mit den tatsächlich ausgeführten Tätigkeiten im betroffenen Zeitraum abzugleichen. Eventuell sollte man sich nach den jeweiligen Terminen kurze Notizen machen, was vom Kieferorthopäde gemacht wurde. Jedenfalls sollte man immer auf einer ausführlichen Rechnung bestehen und nicht nur auf mündliche Aufforderung Pauschalbeträge überweisen (auch das kommt offensichtlich bei manchen Kieferorthopäden vor, wie ich erfahren habe). Nur damit kann man die ausgeführten Tätigkeiten nachvollziehen, ggf. reklamieren und auch die Kosten beim Finanzamt geltend machen.

S - Schmerzen: Schmerzen wie Spannungs- oder Druckschmerz kann man z.B. lindern, wenn man einen Waschlappen in heißes Wasser tränkt, (vorsichtig) auswringt und dann von außen auf die Wange bzw. den Kiefer legt. Die feuchte Wärme lindert Schmerzen ganz gut. Manchmal sind durch die ungewohnten Bewegungen, die an den Zähnen durch die Spange entstehen, die Kiefermuskeln verhärtet. Dann hilft auch die sogenannte "manuelle Therapie" (Krankengymnastik für den Kiefer), der Zahnarzt oder Kieferorthopäde kann ein Rezept ausstellen. Hin und wieder kommt es auch dazu, dass durch die Zahnbewegungen Zahnhälse freiliegen, da helfen dann manchmal schon spezielle Zahnpasten - Schmerzen können also sehr unterschiedliche Ursachen haben. Bevor ihr aber (kostenpflichtige) Termine beim Kieferorthopäden wahrnehmt, probiert erst einmal die "Hausmittel".

S - Steuererklärung:  Das A und O ist, dass man sämtliche Rechnungen und Belege, die sich auf Krankheitskosten beziehen, aufhebt. Und zwar nicht nur die hinsichtlich der kieferorthopädischen Behandlung, sondern alle (Rezeptzuzahlungen, Quittungen für Mundspülungen, Einkäufe in der Apotheke, Brillenrechnungen, ...). Wichtig ist, dass man sich für alles immer Quittungen geben lässt! Auch für Kleineinkäufe in der Apotheke. Die Summe macht's!
Man kann auch die Fahrtkosten zum Kieferorthopäden dazurechnen (0,30 € pro Kilometer). Ich habe mir über das Jahr hin die Termine in einer Excelliste eingetragen, mit den Kosten versehen und dann ausgedruckt von der Praxis unterschreiben lassen ("Frau ... hat die o.g. Termine wahrgenommen."). Auch diese Kosten zählen zu den vorgenannten Aufwendungen und werden summiert.
Man muss mit den Ausgaben bzw. dieser Summe dann über die sogenannte Belastungsgrenze kommen, die einem steuerrechtlich anhand des Bruttoeinkommens (abzgl. Werbungskosten), zugemutet werden kann. In der Regel sind das 5 bis 6 %. Daher gilt es, wenn man die Behandlung noch vor sich hat, sinnvoll das "Krankheitsjahr" zu planen. Man sollte die kieferorthopädische Behandlung relativ früh im Jahr beginnen, so dass man 2 bis 3 Quartalsrechnungen hat. Denn so steigt die Chance, dass man die o.g. Belastungsgrenze übersteigt. Will man sich vielleicht auch eine neue Brille, orthopädische Schuheinlagen oder Ähnliches zulegen, sollte man sich überlegen, dies im gleichen Jahr zu tun.
Ist man unverheiratet, gilt die Belastungsgrenze für das eigene Einkommen. Ist man verheiratet, errechnet sich die Belastungsgrenze vom Gesamteinkommen. Daher sollten Verheiratete überlegen, sich für das entsprechende Jahr getrennt veranlagen zu lassen. Es reicht ein einfaches Kreuzchen auf dem Hauptformular (allerdings müssen dann beide Ehepartner jeweils eine eigene Steuererklärung abgeben). Ich habe in meinem Fall Vergleichsrechnungen mit Elsterformular durchgeführt und festgestellt, dass eine getrennte Veranlagung für 2015 besser ist, eben weil dann die Kosten (ca. 4.700 € für 2015) meine persönliche Belastungsgrenze übersteigen. Bei einer gemeinsamen Veranlagung bekämen wir ca. 850 € wieder, bei einer getrennten insgesamt knapp 1.700 € (mein Anteil davon 1.250 €).  Eingetragen wird dann alles unter "Außergewöhnliche Belastungen". Die gesammelten Belege sollten beigefügt werden.

W - Wachs: Dentalwachs oder einfach nur Wachs ist von essentieller Wichtigkeit für Zahnspangenträger. Der nächste Punkt unter W erklärt, wieso. Je nach Kieferorthopäde erhält man auf Nachfrage oder direkt Wachs zum mitnehmen - entweder kostenlos oder es taucht in der nächsten Quartalsrechnung ein lächerlich hoher Preis für ein paar kleine Wachsstreifen auf. Auch hier kommt es auf den behandelnden Arzt an. Meinen Wachsnachschub habe ich mir bei Amazon bestellt. Das Preis-/Leistungsverhältnis war deutlich besser und man bekommt den Wachs in praktischen Schachteln. Diese sollte man sich überall für den Notfall deponieren: Zu Hause, im Büro, in der Jackentasche, im Auto, .... Aber Achtung: Bitte regelmäßig (3-4 stündlich) wechseln und nicht stundenlang kleben lassen. Denn unter dem Wachs sammeln sich gern Bakterien an.

W - Wunde Stellen: Alle Zahnspangenträger kennen sie: die wunden Stellen an der Zunge, am Zahnfleisch, an den Wangeninnenseiten. Keiner ist davor sicher. Denn bei jeder Zahnspange, bei jedem Bogenwechsel besteht die Gefahr, dass etwas piekst oder scheuert. Meistens macht sich dies erst 1-2 Tage nach dem jeweiligen Termin beim Kieferorthopäden bemerkbar, so dass man oft auf die Frage "Stört irgendetwas?" mit nein antworten muss und dann später erst merkt, was los ist. Schnelle Linderung bringt Wachs. Er hindert den überstehenden Bogen oder das Bracket daran, weiter für Irritation zu sorgen. Zusätzlich kann man mit diversen Mittelchen abhelfen (Salben aus der Apotheke wie Kamistad, die zum Teil auch leicht betäuben, Teebaumöl, Salbeitee und Honig). Man muss hier für sich selbst herausfinden, was einem am besten hilft. Wunde Stellen sind nicht nur zu Beginn der Behandlung aktuell, sondern sie suchen einen immer mal wieder heim, das ist nichts Außergewöhnliches.



Stand:20.10.2016